Gemüse aus Großmutters Beet
Pastinaken, Schwarzwurzeln oder Rote Bete kennst du nur noch aus Großmutters Küche? Das „alte“ Gemüse erlebt jetzt sein ganz großes Revival! Wir verraten, warum klassische Gemüse nie aus der Mode kommen und weshalb du ruhig öfter traditionelle Gemüse-Gerichte auf den Tisch bringen solltest!
Pastinake: die Würzige
Die Pastinake stand früher sehr oft auf dem Speiseplan, Möhre und Kartoffel liefen ihr allerdings den Rang ab und sie geriet weitgehend in Vergessenheit. Das hat sich glücklicherweise geändert! Mittlerweile findet man die Pastinake wieder in vielen Eintöpfen, Aufläufen oder Suppen. Auch als Babykost ist das leicht süßlich schmeckende Gemüse hervorragend geeignet. Bis zu 3,5 Prozent ätherische Öle verleihen der alten Kulturpflanze ihren würzigen Geschmack. Eine große Portion Pastinaken (200 g) enthält Folsäure, Vitamin C und Zink. Nach dem ersten Frost schmeckt das Gemüse am besten!
Appetit bekommen? Probier den Linsen-Pastinaken-Eintopf. Du wirst begeistert sein!
Rote Bete: die Antike
Die Rote Bete ist ein echter antiker Klassiker: Bereits seit 2000 Jahren kennt man sie als Gemüse, ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum. Wer denkt, dass unsere altertümliche Schönheit vorwiegend kugelrund zu haben ist, hat sich gründlich geirrt. Es gibt sie auch zylindrisch geformt, in Rot und Weiß. Entscheide dich beim Einkauf für die Knollen, die sich prall anfühlen und keine dunklen Flecken aufweisen. Trag beim Schälen unbedingt Gummi-Handschuhe, denn der rote Saft des Gemüses verfärbt die Haut sehr schnell. Am besten entfernst du Wurzeln, Blätter und Schale erst nach dem Kochen, dann lösen sie sich leichter. Auch in puncto Nährstoffe hat die tolle Knolle es in sich: Rote Bete enthält das wertvolle B-Vitamin Folsäure und den Mineralstoff Kalium.
Wie wäre es denn mit Rote-Bete-Carpaccio? Guten Appetit!
Mangold: der Grüne
Mangold sieht dem Spinat zwar sehr ähnlich, ist aber eng mit der Roten Bete verwandt. Geschmacklich erinnert er allerdings tatsächlich an Spinat, auch die Zubereitung ist identisch. Man unterscheidet zwischen Blattmangold und Stielmangold – wie der Name schon ahnen lässt, werden bei ersterem die Blätter verzehrt und bei letzterem die dicken Blattstiele. Beachten, dass sich die roten Stiele einiger Sorten beim Kochen grau-rot verfärben, was jedoch keinerlei Einfluss auf den Geschmack hat. Dies lässt sich vermeiden, wenn du das Gemüse mit etwas Säure (beispielsweise durch einige Spritzer Zitronensaft oder etwas Essig) zubereitest. Nach der Zubereitung solltest du die Reste sofort abkühlen, da Mangold Nitrat enthält und dieses beim nochmaligen Erhitzen reagieren kann und schädliches Nitrit entstehen kann. Was die Nährstoffe anbelangt, wartet das grüne Gemüse mit Beta-Carotin, der Vorstufe von Vitamin A, Eisen, Niacin und Vitamin C sowie Magnesium auf.
Schief gewickelt? Ganz und gar nicht, einfach nur köstlich: Die Mangold-Hack-Röllchen.
Schwarzwurzel: die Ballaststoffreiche
Die Schwarzwurzel trägt nicht zufällig den Beinamen „Spargel des Winters“. Denn sie sieht geschält nicht nur so ähnlich aus wie Spargel, der Geschmack erinnert auch an das Frühlingsgemüse. Die winterliche Wurzel strotzt nur so vor Ballaststoffen: Eine große Portion Schwarzwurzel (200 g) deckt die empfohlene Zufuhrmenge. Auch der Eisengehalt kann sich durchaus sehen lassen: 135 g des Gemüses decken 30 Prozent der täglich empfohlenen Zufuhrmenge an Eisen. Darüber hinaus enthält die Schwarzwurzel Folsäure. Achte beim Einkauf darauf, fleischige, gerade und unverletzte Wurzeln auszuwählen. Benutze für das Schälen am besten Gummi-Handschuhe oder reibe die Hände mit Pflanzenöl ein, denn der Saft des rohen Gemüses verursacht starke Flecken und verfärbt die Haut. Damit nach dem Schälen die weiße Farbe erhalten bleibt, leg die geschälte Wurzel in Zitronen- oder Essig-Mehlwasser ein.
Wie einst auf Großmutters Tisch: Versuch Kartoffel-Gratin mit Schwarzwurzel und Hackfleisch. Ein traditioneller Leckerbissen!
Fenchel: der Rohe
Hast du gewusst, dass Fenchel am besten roh, in hauchdünne Scheiben geschnitten schmeckt? So kann das Gemüse sein volles Aroma entfalten. Sein intensiver Geschmack ist übrigens auf die ätherischen Öle zurückzuführen. Sie sorgen auch dafür, dass Fenchel als Arzneimittel eingesetzt wird, um Magen-Darm-Beschwerden zu lindern. Eine große Portion des Gemüses (200 g) enthält darüber hinaus Vitamin B2 und Kalium. Wenn du dich wunderst, warum du die schmackhafte Knolle nicht unter „Fenchel“ findest: Das Gemüse wird allgemeinhin unter den Namen Gemüse-, Zwiebel- oder Knollenfenchel geführt. Möchtest du den intensiven Geschmack bei der warmen Zubereitung beibehalten, viertelst du den Fenchel längs und kochst ihn in einer Mischung aus Salzwasser und dem Saft einer halben Zitronen. Wahlweise kannst du auch eine Mischung aus halb Wasser, halb Weißwein verwenden.
Läuft dir schon das Wasser im Mund zusammen? Dann wirst du Fenchel mit Orangen-Chili-Vinaigrette sicherlich genießen.
Topinambur: der Transatlantische
Hast du noch nie etwas von Topinambur gehört? Vielleicht kennst du das Gemüse auch unter dem Namen „Erdartischocke“. Die bis zu drei Meter hohe Pflanze stammt ursprünglich aus Nordamerika. Zum Verzehr werden die Sprossknollen verwendet. Der Geschmack des Topinamburs ist sehr nussig und erinnert an Artischocke. Wie beim Fenchel entfaltet sich sein Aroma am besten, wenn man ihn roh isst. Auch in Butter gedünstet oder püriert schmeckt er sehr fein. Das Gemüse enthält Vitamin B1 und ist reich an Eisen und Ballaststoffen.
Der vegetarische Hit für Gemüse-Freunde: Kartoffelgratin mit Lauch und Apfel. Lass es dir schmecken!