Der Kürbis – ein Alleskönner
Der Artikel im Überblick
Herkunft und Sorten
Der Kürbis zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Erde und stammt aus Mittel- bzw. Südamerika. Von dort gelangte er nach Europa – sein Anbau auf dem europäischen Kontinent wird erstmals im 16. Jahrhundert beschrieben. Botanisch gesehen ist der Kürbis eine Beerenfrucht. Je nach Sorte kann ein Kürbis bis zu über einem Meter im Durchmesser groß werden und über 500 kg schwer. Unter der meist nicht essbaren, harten Schale liegt das weiche, saftig-zarte, orange-rote Fruchtfleisch. In Deutschland dient er nicht nur als Grimassen-Laterne zu Halloween, sondern ist auch als Gemüse beliebt.
Inhaltsstoffe und Nährwerte
Mit nur 25 Kalorien pro 100 Gramm und einem Wassergehalt von 90 % sind Kürbisse kalorienarm und der schlanken Linie zuträglich. Kürbis versorgt den Körper mit dem Mineralstoff Kalium, das für eine normale Muskelfunktion sowie für die Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks wichtig ist, und mit Vitamin C, das unter anderem die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln erhöht. Doch es finden sich noch weitere Gesundheitsschützer im Fruchtfleisch der Speisekürbisse. Beta-Carotin etwa, das im Körper zu Vitamin A umgebaut werden kann. Vitamin A ist wichtig für die Sehkraft und für den Schutz der Haut und Schleimhäute.
Nährwerte | bezogen auf 200 g verzehrbaren Anteil, dies entspricht einer großen Portion Gemüse |
Energie: | 50 kcal/206 kJ |
Eiweiß: | 2,2 g |
Fett: | 0,2 g |
Kohlenhydrate: | 9,2 g |
Ballaststoffe: | 4,4 g (15 %)* |
Kalium: | 608 mg (30 %)* |
Phosphor: | 88 mg (13 %)* |
Eisen: | 1,6 mg (16 %)* |
Vitamin A: | 256 µg (26 %)* |
Vitamin E: | 2,2 mg (16 %)* |
Niacin: | 1,0 mg (7 %)* |
Vitamin B6: | 0,2 mg (13 %)* |
Vitamin C: | 24 mg (22 %)* |
Quelle: Die große GU Nährwerttabelle, 2014/15. Die empfohlenen Mengen der Tageszufuhr entsprechen den D-A-CH-Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr (2015) für einen Erwachsenen
*der empfohlenen Tageszufuhr, Erwachsene, 25 – 51 Jahre, männlich
Einkauf
Die Ernte in Deutschland dauert von September bis November, in den Folgemonaten unterstützt durch Importe aus südlichen Ländern. Kürbisse sollten beim Kauf eine feste, unverletzte Schale und noch ein Stückchen Stiel haben. Sie werden oft auch in Stücke geschnitten angeboten. Gute Einkaufsmöglichkeiten bieten z. B. Supermärkte, Wochenmärkte, Hofläden von Bauernhöfen und regionale Kürbisfeste. Informationen zu diesen Festen findet man in den regionalen Zeitschriften und Anzeigenblättern, oder im Internet. Alle Kürbisse können auch als Zierkürbisse genutzt werden. Echte Zierkürbisse dagegen, wie z. B. Kronen- und Warzenkürbisse, sind ungenießbar, denn sie enthalten den giftigen Bitterstoff Cucurbitacin.
Lagerung
Winter-Kürbisse lassen sich sehr gut lagern, wenn sie noch nicht ausgereift sind, einen Stiel besitzen und ihre Schale unverletzt ist. Ihre volle Reife erreichen sie, wenn sie etwa zwei Wochen, bei ca. 15 bis 20 Grad, gelagert werden. Einen reifen Kürbis erkennt man leicht am hohlen Ton beim Klopfen auf die Schale. Aber auch der Stielansatz gibt einen Hinweis auf die Reife der Frucht: Er sollte trocken sein, womöglich bereits eingetrocknet und bräunlich verfärbt. Ist der Kürbis reif, liegt die optimale Lagertemperatur bei 10 bis 13 Grad. Unter diesen Bedingungen können Kürbisse über einige Monate bis ins Frühjahr hinein aufbewahrt werden. Speisekürbisse, die eine Zeit lang zur Dekoration dienten, können danach noch in der Küche verarbeitet werden. Dann sollten diese Kürbisse jedoch während der Dekoration keinem Frost ausgesetzt werden. Ansonsten könnte das Fruchtfleisch zu faulen beginnen. Das Fruchtfleisch von ausgehöhlten Kürbissen lässt sich auch gut einfrieren. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten: Entweder geraspelt, als gekochtes Kürbismus oder in kleinen Stückchen, die kurz vor dem Einfrieren ca. zwei Minuten blanchiert und dann bei Bedarf unaufgetaut gedünstet werden.
Zubereitung
Der Kürbis ist ein „Alleskönner“: Man kann ihn braten, grillen, dünsten, überbacken, kochen oder einlegen. Er schmeckt gut als Beilage zu Fleisch und Geflügel. Weitere schmackhafte Verwendungsmöglichkeiten sind z. B. Kürbissuppen, Kürbisgemüse, Eintopf, Auflauf, Kompott und Kürbisbrot. Da Kürbis ein recht dezentes Aroma besitzt, lässt er sich sowohl mit kräftigen Gewürzen pikant zubereiten, als auch mit Beigabe von Zucker oder Likör als süße Variation genießen.
Probier doch mal diese Rezepte aus:
Kürbis to Go: Rezept für Pumpkin Spice Latte
Matcha, Kurkuma oder Chai Latte: In der Riege der trendigen Milch-Heißgetränke darf im Oktober der Pumpkin Spice Latte nicht fehlen. Doch was ist das Besondere am gehypten Kürbis-Drink?
Neben der namensgebenden Zutat Kürbis ist das eine bestimmte Würzmischung, dem Pumpkin Spice. Besonders in den Vereinigten Staaten gibt diesen Mix fast überall im Handel fertig zu kaufen. Hierzulande wird der würzige Geschmack aus Zimt, Kurkuma, Muskat, Piment, Nelken und Kürbis bei den Foodies erst langsam beliebter. Als saisonales Angebot in Coffeeshops hat sich der Pumpkin Spice Latte zum absoluten Herbst-Highlight entwickelt. Dort kommt er mit Vanillesirup, Schlagsahne & Co. daher, was ihn zu einer echten Kalorienfalle werden lässt: Mit 380 Kalorien pro Portion wird der Nachmittagskaffee schnell zur Zwischenmahlzeit. Doch das muss nicht sein. Wer fett- und zuckerreiche Zutaten einschränkt, spart Kalorien. Und der Geschmack muss nicht leiden – unser Rezept für kalorienarmen Pumpkin Spice Latte ist der Beweis!
Zutaten:
- Gewürzmischung
- 3 EL Zimt (gemahlen)
- 2 TL Ingwer (gemahlen)
- 2 TL Muskat (gemahlen)
- 1 ½ TL Piment (gemahlen)
- 1 TL Nelken (gemahlen)
- 2 Vanilleschoten (Mark)
sowie
- 1 EL Kürbisfleisch
- 1 EL Agavensirup
- 1 Espresso
- 120 ml aufgeschäumte, warme Milch (1,5 % Fett)
Zubereitung:
- Gewürze mischen und in ein Glas abfüllen.
- Kürbis teilen, Kerne entfernen und ca. 1 EL Kürbisfleisch mit einem Löffel herausschaben. Mit dem Pürierstab fein pürieren.
- 1 EL der Gewürzmischung mit dem Püree vermischen, etwas Milch hinzugeben und ggf. nochmal pürieren.
- Milch aufschäumen und unter die Püree-Mischung heben. Espresso hinzugeben und mit etwas Gewürz garnieren.
Quellen zum Artikel
- aid Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz e.V.
- I.Elmadfa, W. Aign, E. Muskat, D. Fritzsche (2009): Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle 2010/11. GU Verlag.
- DGE, ÖGE, SGE, SVE (2000): D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Umschau Verlag.
- L. Bendel (2010): Das große Lexikon der Kräuter, Gewürze, Früchte und Gemüse. Anaconda Verlag.
- H.-K. Biesalski, P. Grimm (2011): Taschenatlas der Ernährung. Thieme.
- H. Kasper (2009): Ernährungsmedizin und Diätetik. Elsevier.