Trennkost unter der Lupe
Fazit: Die Trennkost ist nicht zu empfehlen
Prinzip der Trennkost
Das Grundprinzip der Trennkost: Gewichtsreduktion durch getrennten Verzehr von eiweiß- und kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln.
Die Theorie der Trennkost sieht vor, dass der Körper nicht gleichzeitig Eiweiß und Kohlenhydrate verdauen kann und es zu einer Übersäuerung kommt. Die Lebensmittel werden dementsprechend in eiweißreich, kohlenhydratreich und neutral eingeteilt. Eiweiß- und kohlenhydratreiche Lebensmittel sollen getrennt voneinander verzehrt werden, neutrale Lebensmittel sind immer erlaubt. Weiterhin soll eine basenbetonte Ernährung mit viel Obst, Salat, Gemüse und wenig Fleisch der Übersäuerung des Körpers entgegenwirken.
Versprochene Wirkung der Trennkost
Die Diät verspricht eine langfristige Gewichtsabnahme durch:
- Trennung von eiweiß- und kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln
- Basenbetonte Ernährung
- Ohne Einschränkung der Kalorienzufuhr
Beurteilung der Trennkost*
+ Die Anforderungen an die Lebensmittelauswahl können zu einer kalorienreduzierten Ernährung führen, ohne dass dies explizit gefordert wird. Zudem beschäftigt man sich vermehrt mit der Zusammensetzung von Lebensmitteln.
- Durch die Einschränkungen in der Mahlzeitenzusammensetzung ist die Umsetzung in der Praxis mit Aufwand verbunden und nicht für jeden alltagstauglich. Die Bedeutung von einer Steigerung der Bewegung wird nicht berücksichtigt.
Begründer der Trennkost ist der Arzt Dr. William Howard Hay (USA). In Deutschland wurde das Diätkonzept durch Dr. Heinrich Ludwig Walb, Arzt, bekannt. Die zugrunde liegende Theorie ist jedoch wissenschaftlich nicht nachweisbar. Anfängliche Abnehmerfolge begründen sich eher in der Lebensmittelauswahl als weniger in der getrennten Aufnahme von Eiweiß und Kohlenhydraten. Die Trennkost erfüllt nicht die Anforderungen der Fachgesellschaften an eine sinnvolle Diät. Die Trennkost ist wenig alltagstauglich. Eine Ernährungsumstellung und eine langfristige Gewichtsstabilisierung im Anschluss sind nicht möglich, insbesondere auch aus dem Grund, dass auf die Bedeutung von mehr Bewegung nicht eingegangen wird. Nach den Leitlinien* kann diese Ernährungsweise nicht zur Gewichtsreduktion empfohlen werden. Wenn du trotzdem damit abnehmen möchtest, solltest du dich vorher in jedem Fall vom Arzt oder Ernährungsexperten beraten lassen, um Risiken zu vermeiden.
* auf der Grundlage der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und der Deutschen Adipositas Gesellschaft.