Trend-Superfood Goji-Beeren
Die exotische Goji-Beere (lat. Lycium barbarum, auch Wolfsbeere oder Bocksdornbeere genannt) hat als Superfood und Gesundheits-Booster ihren Weg in die Küchen Deutschlands gefunden. Ähnlich wie Chia-Samen, Quinoa, Matcha oder Grünkohl steht sie durch ihren hohen Nährstoffgehalt in den Supermarktregalen und bei den Verbrauchern hoch im Kurs. Wir haben uns diese kleine, rote Frucht einmal genauer angeschaut.
Die Herkunft der Goji-Beeren
Ein echter Superstar: Im chinesischen Anbaugebiet Ningxia wird zu Ehren der Goji-Beere jedes Jahr im August ein großes Erntefest gefeiert. In anderen asiatischen Ländern wurde die kleine, rote Frucht schon lange als Heilmittel gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt, bevor sie nach Europa gelangte.
Nicht ausschließlich hip – die Inhaltsstoffe der Goji-Beere
Ein Potpourri an guten Inhaltsstoffen kommt bei der Goji-Beere zusammen: Sie enthält die Vitamine A, B, C und E, weist aber auch Spurenelemente wie Eisen, Kalzium sowie Magnesium auf und punktet sogar mit allen acht der essenziellen Aminosäuren. Darüber hinaus enthält sie vor allem viele bioaktive Substanzen wie Polyphenole, die als Antioxidantien für den Zellschutz verantwortlich sind. Die Wirkungen, die die Goji-Beere entfalten soll, sind vielfältig: von Anti-Aging-Effekten über die Steigerung der Ausdauer- und Stoffwechselleistung, der Blutzuckerregulation bis hin zur Anti-Tumor-Wirkung.
Weil die wissenschaftlichen Ergebnisse aber noch nicht eindeutig sind, lässt sich die Beere leider nicht als Allheilmittel mit Wunderkräften einsetzen. Teils ist sogar eher Vorsicht geboten, zum Beispiel bei Patienten, die gerinnungshemmende Vitamin-K-Antagonisten einnehmen. Denn der Beere wurden Wechselwirkungen mit diesen Medikamenten nachgewiesen. Welche Mengen in solchen Fällen tatsächlich kritisch sind, ist zurzeit noch unklar, weshalb sie eher wohldosiert verwendet werden sollte. Darüber hinaus konnten in einigen handelsüblichen Produkten erhöhte Pestizidrückstände gemessen werden.
Hier kommt die Goji-Beere richtig zum Einsatz
Das fruchtige Aroma der säuerlichen Beere harmoniert perfekt mit verschiedenen Süßspeisen, Milchprodukten und Müsli-Variationen und ist oft in Säften sowie Smoothies zu finden. In getrockneter Form passt sie als Zugabe zu Salaten und herzhaften Speisen wie Wild- oder Geflügelgerichten. Wem sie allerdings so zu hart ist, der kann sie vor dem Verzehr längere Zeit in Wasser einweichen.
Superfood Goji-Beere – unser Fazit:
Zugegeben: Aufgrund ihrer hohen Nährstoffkonzentration ist die Goji-Beere ein attraktives Superfood, wenn es um die Zufuhr wichtiger Vitamine, sekundärer Pflanzenstoffe und Mineralstoffe geht. Jedoch kann der angepriesene Nutzen wissenschaftlich nicht abschließend nachgewiesen werden. Die Beere kann wohldosiert zwar nährstoffreiche Abwechslung auf den Teller bringen, von einem übermäßigen Verzehr ist bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten aber abzuraten. Alternativ gibt es viele heimische Beeren mit ähnlichen Inhaltsstoffen, die nicht so weit reisen mussten wie die Goji-Beeren und mindestens genauso lecker sind.
Quellen zum Artikel
- Jeszka-Skowron et al., 2017
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27979197 - Llorent-Martínez et al., 2013
http://dx.doi.org/10.1016/j.microc.2013.05.016 - http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0308814616316661
- Jeszka-Skowron et al., 2017
- Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart, 2010
http://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=5&ID=1276&Pdf=No - Potterat, 2010
- https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/s-0029-1186218#N66061