Ernährung und Bewegung gelten als Haupteinflussfaktoren auf das Körpergewicht. Darüber hinaus scheinen weitere Aspekte bedeutend zu sein: So essen Wenig-Schläfer offenbar mehr. Wohltemperierte Räume senken den Energieverbrauch. Übergewichtige Eltern haben meist übergewichtige Kinder. Und wer mit dem Rauchen aufhört, kann dicker werden. Zudem können Hormone und Medikamente überflüssige Pfunde verursachen.
Ausreichend Schlaf beugt Übergewicht vor
Gleichgültig, ob wenig Schlaf nun zu überflüssigen Pfunden führt oder nicht, Schlafmediziner gehen davon aus, dass die meisten Erwachsenen täglich sieben Stunden Schlaf brauchen, um frisch und ausgeruht zu sein und gesund zu bleiben. Wenn du selbst die Erfahrung gemacht hast, dass dir weniger oder auch mehr Schlaf nicht bekommt, solltest du versuchen, dich an dieser Schlafdauer zu orientieren.
Unser Tipp für besseren Schlaf
Wenn du schlecht ein- und durchschlafen kannst, trink vor dem Schlafengehen eine Tasse Kakao, zubereitet mit fettarmer Milch oder eine Tasse fettarme Milch mit Honig. Milch enthält den Eiweißbaustein Tryptophan, der die Vorstufe des "Gute-Laune-Botenstoffs" Serotonin ist. Serotonin scheint eine Rolle bei der Schlafregulation zu spielen und zeigte in verschiedenen Studien eine schlaf-begünstigende Wirkung. Der Zucker im Kakaopulver sorgt dafür, dass Tryptophan vermehrt ins Gehirn gelangen kann und für die Herstellung von Serotonin zur Verfügung steht. Weitere Tipps für einen erholsamen Schlaf liest du im Beitrag „Ausgeruht: Die besten Tipps für einen gesunden Schlaf“.
Kälte und Hitze verbrauchen Kalorien
Forscher der Universität of Alabama in Birmingham stellten fest: In unserer zivilisierten Gesellschaft sind wir kaum noch Klimareizen ausgesetzt. Wir leben und arbeiten in wohltemperierten Räumen, die es nicht erforderlich machen, dass wir unsere Körpertemperatur regulieren. Wir frieren und schwitzen eher selten und verbrauchen deshalb keine Energie, um unsere Körpertemperatur im 37-Grad-Bereich zu halten. Wer sich also ständig in klimatisierten Räumen aufhält, vergibt eine Chance, ganz nebenbei Kalorien zu verbrennen. So bestätigten Versuche, dass Tiere, die sich in einem Temperaturbereich jenseits von 26 Grad Celsius aufhielten, verstärkt Energie verbrauchten und Gewicht verloren. Ein Zusammenhang zwischen Umgebungstemperatur und Kalorienverbrauch scheint also zu bestehen. Dein Ziel sollte deshalb jedoch nicht sein, dich extremen Temperaturen aussetzen, um Gewicht zu verlieren.
Unser Tipp: Spaziergänge bei jedem Wetter oder beispielsweise Saunabesuche können nicht nur deinen Kalorienverbrauch ankurbeln, sondern auch deine Abwehrkräfte stärken.
Das Erbgut spielt eine Rolle für das Körpergewicht
Tatsächlich ist es so: Übergewichtige Mütter oder Väter geben über ihre Gene das Gewichtsrisiko an ihre Kinder weiter. So stellten Forscher fest, dass das Körpergewicht von Kindern, die in einer Adoptivfamilie aufwuchsen, nicht dem Gewicht der Adoptiveltern, sondern eher dem der leiblichen Eltern glich. Erbanlagen können also das Gewicht steuern. Das heißt aber nicht, dass du unweigerlich zunimmst, nur weil es in deiner Familie viele Übergewichtige gibt. Mit der richtigen Lebensweise kannst du verhindern, dass dein Gewicht ansteigt. Wenn du bewusst isst und sich im Alltag viel bewegst, hast du große Chancen, schlank zu bleiben.
Später Gebärende haben öfter „gewichtigen“ Nachwuchs
Vermutlich ist auch der Zeitpunkt der Schwangerschaft von Bedeutung für das Körpergewicht von Kindern. So scheint das Geburtsgewicht bei Neugeborenen mit dem Alter der Mutter anzusteigen. Klaus Vetter, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Perinatalmedizin erklärte in einem Interview mit der Berliner Zeitung: „1970 wogen Neugeborene im Schnitt 3 200 Gramm, heute fast 4 000 Gramm.“ Das Phänomen hänge mit dem gestiegenen Durchschnittsalter von Schwangeren zusammen. Die häufigere Überernährung älterer Mütter führe dazu, dass auch die Kinder öfter überernährt seien. Als weitere Ursache für schwere und große Kinder nennt Vetter den Schwangerschaftsdiabetes, der bei älteren Frauen häufiger vorkomme. Neugeborene mit sehr hohem Geburtsgewicht wiegen mit höherer Wahrscheinlichkeit auch als Erwachsene zu viel. Gleiches scheint auch für sehr dünne Babys zu gelten. Sie werden statistisch gesehen später ebenfalls überdurchschnittlich häufig dick.
Medikamente und Hormone können dick machen
Hormone und bestimmte Medikamente können das Körpergewicht ebenfalls beeinflussen. Wenn unser Körper beispielsweise zu wenig Schilddrüsenhormone herstellt, verlangsamt das den Stoffwechsel und führt auf Dauer zu Übergewicht. Allerdings ist eine Schilddrüsenunterfunktion nur selten Ursache für überflüssige Pfunde. Lass dennoch bei Übergewicht die Funktion deine Schilddrüse ärztlich überprüfen.
Einige Medikamente, z. B. Arzneimittel gegen Depressionen und Diabetes, Cortison, Betablocker und die Antibabypille, können ebenfalls dein Gewicht ansteigen lassen. Tipp: Solltest du auf dem Beipackzettel deines Medikamentes als Nebenwirkung Gewichtszunahme lesen, frag deinen Arzt, ob er dir ein alternatives Mittel verschreiben kann, das weniger auf dein Gewicht wirkt.