Ziel einer Meditation sind die Besinnung auf sich selbst und das „Versinken“ in der Körpermitte – der eigenen Tiefe und Stille. Dabei sollen Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden und tiefe Entspannung erfahren. Dauerhafte Belastungen und Stresssituationen beeinträchtigen unsere Abwehrkräfte: Das Immunsystem wird geschwächt. Meditation kann helfen, den Stress auszublenden und gelassener auf die Herausforderungen des Alltags zu reagieren. Das wiederum tut dem Immunsystem gut. Gerade in Phasen, in denen du großem Stress ausgesetzt bist, kann Meditieren dir dabei helfen, besser mit Stress fertig zu werden und fit zu bleiben.
Passive Meditation in Stille und Ruhe
Im Allgemeinen wird unter Meditation meistens die passive Form des Meditierens, ohne Einwirkung äußerer Reize, verstanden. Meditiert wird in absoluter Stille und ohne körperlich aktiv zu sein. Auch die gedankliche Aktivität soll während der Übungen auf ein Minimum reduziert werden. Diese stille, passive Meditation ist vor allem im Hinduismus, im Buddhismus und im Christentum verbreitet, um auf diese Weise dem „Gottwesen“ näherzukommen. Moderne Varianten haben in erster Linie eine körperliche und geistige Entspannung zum Ziel: Sie sollen Lärm, Hektik und Leistungsdruck entgegenwirken.
Einfache, meditative Übung mit Kerze
Die folgende Stilleübung soll entspannen, beruhigen und die Konzentrationsfähigkeit erhöhen. Suche dir zum Üben einen ruhigen, abgedunkelten Raum.
Übungsanleitung:
- Stelle eine brennende Kerze in Augenhöhe vor dich hin
- Sitze aufrecht und entspannt und halte Rücken, Nacken und Kopf möglichst in einer geraden Linie
- Zunächst richtest du deine Aufmerksamkeit auf deine Atmung. Schließe die Augen. Lasse deinen Atem fließen und spüre, wie du mit jeder Ausatmung entspannter wirst.
- Wann immer ein Gedanke auftaucht, lass ihn vorüberziehen – ohne dich darauf zu konzentrieren
- Wenn du die Entspannung deutlich spürst, öffne die Augen und schaue in die Flamme der Kerze. Konzentriere dich ganz auf das Kerzenlicht. Dann schließe die Augen wieder und versuche, dir das Licht mit geschlossenen Augen vorzustellen. Öffne und schließe die Augen so lange, bis dir das Licht ganz vertraut ist und du es mit geschlossenen Augen als ein inneres, wärmendes Licht empfindest.
Formen der aktiven Meditation
In der aktiven Meditation unterstützen körperliche Tätigkeiten den meditativen Zustand. So wird das Gehen sowohl in der christlichen Kultur, z. B. bei verschiedenen Mönchsorden, als auch in der fernöstlichen Kultur angewendet. Yoga praktiziert verschiedene meditative Körperhaltungen und Übungen. Im Zen-Buddhismus können ganz unterschiedliche Aktivitäten Gegenstand der Meditation sein, z. B. Bogenschießen.
Der Tanz steht im Zentrum der orientalischen Tradition und der Tradition von Naturvölkern. Dabei werden monotone Tanzbewegungen über längere Zeit ausgeübt, meistens unterstützt durch schnelle Trommelrhythmen, Schellen oder Rasseln. So gelangen die Tänzer:innen in einen tranceartigen Bewusstseinszustand.
Meditation mit einem Mantra
Mantras sind häufig ein- oder zweisilbige Worte, die während der Meditation ständig flüsternd, singend oder in Gedanken wiederholt werden. Die Methode der Mantra-Meditation stammt aus Indien. Sie soll dabei helfen, sich auf den Geist zu konzentrieren. Einige Lehrmeister:innen empfehlen ein Mantra mit persönlicher Bedeutung für Übende. Andere dagegen halten Worte für günstiger, die den Meditierenden möglichst wenig bedeuten und deshalb nicht ablenken. Weit verbreitet sind die Mantras „om“, was „ich bin“ bedeutet, und „so-ham“, das mit „ich bin er“ übersetzt werden kann.
Meditation erlernen
Es gibt zahlreiche Bücher, die die Grundlagen der Meditation anschaulich vermitteln. Kurse bieten beispielsweise Volkshochschulen, Fitness-Studios, aber auch Privatpersonen an. Lass dir Referenzen geben und erkundige dich nach Zertifikaten, die auf eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zu Meditationslehrer:innen hinweisen.