Knusprige Low-Carb-Pizza: Fast Food mal anders
Gut essen und dabei noch ein paar Kilos verlieren – klingt gut, ist aber gar nicht so einfach. Kein Wunder, denn die meisten Diäten sind reinste Spielverderber in Sachen Genuss. Da heißt es, tschüss, leckere Schinken-Pizza – hallo, grüner Salat! Dabei lässt sich eine ausgewogene Ernährung mit Fast Food wunderbar vereinen. Richtig gehört – Fast Food. Es geht aber nicht um herkömmliche Burger und Fritten vom Imbiss nebenan, sondern vielmehr um die selbst gemachte kohlenhydratarme Alternative – nämlich knusprige Low-Carb-Pizza.
Low Carb ist der ungebrochene Trend aus den USA, der schnellen Abnehmerfolg verspricht. Neuerdings finden sich in Supermarktregalen immer mehr typische „Kohlenhydrat-Bomben“ in der Low-Carb-Variante: Nudeln, Brot, Müsli oder Schokoriegel – nichts scheint dem Low-Carb-Fan mehr verwehrt zu sein. Wir verraten, wie man kohlenhydratarme Pizzaböden spielend leicht selber machen kann.
Der Artikel im Überblick
Was bedeutet Low Carb?
Eine einheitliche Definition gibt es leider nicht. Gemeinhin wird unter Low Carb aber eine Ernährungsform verstanden, die ohne kohlenhydratreiche Lebensmittel auskommt. Wie viel Gramm Kohlenhydrate ein Lebensmittel haben darf, um als „low carb“ bezeichnet zu werden, ist unklar. Insgesamt wird bei einer Low-Carb-Diät für die täglich aufgenommene Menge an Kohlenhydraten aber ein Richtwert von ca. 70 bis 120 g empfohlen. Laut der Nationalen Verzehrsstudie II nehmen Frauen pro Tag ca. 230 g und Männer ca. 290 g Kohlenhydrate auf. Diese Werte unterschreiten sogar den D-A-CH-Referenzwert, der 50 % der Energiezufuhr über Kohlenhydrate vorsieht. Durch den Verzicht auf Kohlenhydrate soll der Blutzuckerspiegel niedrig gehalten und damit die Fettverbrennung angekurbelt werden.
Low Carb und Pizza – geht das unter einen Hut?
Jeder zweite Deutsche zählt Pizza zu seinen Lieblingsgerichten. Aber leider gehört die knusprige Köstlichkeit mit zu den kalorienreichsten Fast-Food-Gerichten. Pro Pizza kommen gut und gerne 700 bis 900 Kilokalorien zusammen. Für Abnehmwillige und Low-Carb-Fans ein eher ungeeignetes Nahrungsmittel, denn alleine der Teig des italienischen Klassikers liefert bis zu 100 g Kohlenhydrate. Der Boden ist aber leider das A und O einer guten Pizza. Wer jetzt glaubt, Pizzabacken funktioniere nicht ohne Mehl, der sei eines Besseren belehrt: Mit einigen Tricks lassen sich nicht nur kohlenhydratreduzierte Zutaten für den Belag finden, sondern auch ein Teig gänzlich ohne Mehl zaubern.
Blumenkohl und Co. – so geht der perfekte Low-Carb-Pizzaboden
So viel zur Theorie, aber woraus besteht eigentlich eine kohlenhydratarme Pizza? Tatsächlich gibt es viele Möglichkeiten: Low-Carb-Pizza mit Thunfischboden oder mit Teig aus Zucchini, Leinsamen, Chia oder auch Blumenkohl. Natürlich schmeckt die Pizzaalternative anders als die klassische Variante, aber gut ist sie allemal. Und nicht umsonst heißt es: Probieren geht über Studieren!
3 leckere Low-Carb-Pizza-Rezepte
Blumenkohlpizza „eat green“ (Zutaten für zwei Pizzen)
Für den Teig:
- 1 kg Blumenkohl
- 1 Ei
- 200 g geriebener, fettarmer Gouda
Für die Soße:
- 280 g gestückelte Tomaten aus der Dose
- 1 Knoblauchzehe
- ½ Teelöffel Oregano
- Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Für den Belag:
- 150 g Blattspinat, frisch
- 1 mittelgroße Zucchini
- 250 g grüner Spargel
- Olivenöl
- Frisches Basilikum
- Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.
- Blumenkohl waschen und zerkleinern. In einem Topf mit Salzwasser etwa 5 bis 8 Minuten kochen. Abgießen und zusammen mit Gouda und Ei in einer Schüssel pürieren.
- Zwei Bleche mit Backpapier auslegen und darauf jeweils die Hälfte der Masse zu einem runden, etwa 0,5 cm dicken Fladen streichen. Ca. 20 Minuten im Ofen backen.
- In der Zwischenzeit Zutaten für die Tomatensoße erhitzen und bei niedriger Temperatur ziehen lassen.
- Spinat säubern und Zucchini in dünne Scheiben schneiden. Spargel waschen und zusammen mit 1 EL Öl, Spinat und Zucchini anbraten, bis alles eine leicht braune Farbe hat. Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Die Pizzaböden aus dem Ofen holen und mit Soße bestreichen. Dabei etwa 2 cm Rand aussparen. Zucchini, Spinat und Spargel gleichmäßig verteilen. Nochmals 20 Minuten im Ofen backen.
- Pizzen herausnehmen und mit ein paar Spritzer Olivenöl und frischem Basilikum servieren.
Pizza Pesto alla Genovese (Zutaten für eine Pizza)
Für den Teig:
- 3 Eier
- 2 Dosen Thunfisch, im eigenen Saft
- 80 g geriebener Käse
Für den Belag:
- 3 EL Pesto alla Genovese
- 1 Mozzarella, light
- 1 große Tomate
- Nach Belieben Zucchiniblüten
- Oregano
- 1 Handvoll Rucola
- Eier verrühren, abgetropften Thunfisch und Käse hinzugeben und gut durchkneten. Auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech eine Pizza formen (ca. 0,4 bis 0,6 cm dick). Im vorgeheizten Backofen für 10 bis 15 Minuten bei 180 Grad Umluft backen.
- Boden mit Pesto bestreichen.
- Mozzarella und Tomate in Scheiben schneiden und mit den Zucchiniblüten auf dem Boden verteilen.
- Zurück in den Ofen schieben und ca. 15 bis 20 Minuten weiterbacken.
- Herausnehmen und mit Oregano und Rucola bestreuen.
Tomaten-Pizza „Golden Sun“ (Zutaten für eine Pizza)
Für den Teig:
- 5 g Chiasamen
- 30 g gemahlene Goldleinsamen
- 15 g Kokosmehl
- eine Prise Salz
- 75 ml heißes Wasser
Für den Belag:
- 200 g geriebener, fettarmer Gouda
- 5 Cherry-Tomaten
- 1 rote Paprika
- 1 Handvoll Blattspinat, frisch
- Salz und frisch gemahlener Pfeffer
- Oregano
- Alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und gut miteinander verrühren. 15 Minuten ruhen lassen.
- Teig so dünn wie möglich zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie ausrollen.
- Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und 8 Minuten auf der mittleren Schiene bei 175 Grad Umluft vorbacken.
- Teigplatte herausnehmen und mit Käse belegen.
- Tomaten teilen, Paprika in Streifen schneiden und mit dem Spinat auf der Pizza verteilen. Mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen.
- Weitere 8 bis 10 Minuten bei 220 Grad Umluft auf der mittleren Schiene backen.
Das sind die Vorteile von Low-Carb-Pizza
Abgesehen davon, dass Low-Carb-Pizzen unglaublich appetitlich sein können, haben diese Versionen auch noch weniger Kohlenhydrate, sind deshalb geeignet für Low-Carb-Diäten und meistens auch noch kalorienärmer als herkömmliche Pizzen. Hinzu kommt, dass man mit Low-Carb-Pizza neue, aufregende Variationsmöglichkeiten hat. Neben kohlenhydratarmen Zutaten für den Belag (Schinken, Käse, Tomaten, Pilze, Rucola, Paprika usw.) kann man auch beim Teig viel ausprobieren. Wer keine Lust auf Blumenkohlpizza hat, kann einen Teig aus Leinsamen anmischen. Oder man mixt einfach ein wenig Kichererbsenmehl unter und experimentiert mit Kräutern – der Pizzafantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Tipp: Als Low-Carb-Pizzarolle sind unsere Rezepte auch super zum Mitnehmen oder unterwegs snacken geeignet!
Carb oder nicht Carb, das ist hier die Frage
Eins ist klar: Es kommt auf die Wahl der Zutaten an! Sowohl beim Boden als auch beim Belegen kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und nach Belieben ausprobieren. Zwar sind Low-Carb-Pizzen für eingefleischte Pizza-Fans geschmacklich nicht mit dem Original aus Bella Italia vergleichbar – das müssen sie aber auch nicht. Für alle, die offen für Neues sind und ernährungsbewusster kochen sowie backen wollen, ist Low-Carb-Pizza eine tolle und kreative Alternative.