Katerfrühstück: Wer feiern kann, der muss auch essen.
Der Artikel im Überblick:
Was ist ein Kater?
Die häufigsten Kater-Symptome sind:
- Kopfschmerzen
- Heißer Kopf
- Herzrasen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Schwindel
Was im Körper bei einem Kater passiert:
- Der Alkohol wird abgebaut: Ein kleiner Teil des aufgenommenen Alkohols wird bereits in Magen und Leber durch den sogenannten First-Pass-Stoffwechsel abgebaut. Das abbauende Enzym ist die Alkoholdehydrogenase (ADH). Der First-Pass-Stoffwechsel im Magen ist u. a. vom Geschlecht, Alter, der Magenentleerungsgeschwindigkeit oder der Einnahme von Medikamenten abhängig. In der Leber wird der Alkohol dann von gleich drei Enzymsystemen weiter abgebaut. Dort wird als eines der Endprodukte Acetaldehyd frei, was stark zellschädigend wirkt und damit einen Teil der typischen Kater-Beschwerden mit versursacht. Auch das Abbau-System der Leber ist bei jedem individuell ausgeprägt und genetisch veranlagt. So können zum Beispiel viele Asiaten Alkohol nur schlecht vertragen, da sie Acetaldehyd gar nicht (10 % der Bevölkerung) oder nur sehr unzureichend (bis zu 40 % der Bevölkerung) abbauen können. Wenn sie geringe Mengen Alkohol zu sich nehmen, sammelt sich Acetaldehyd und sie reagieren mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
- Der Wasserhaushalt gerät in ein Ungleichgewicht: Alkohol sorgt durch die Hemmung des Hormons Vasopressin dafür, dass der Körper mehr Wasser und somit auch Elektrolyte (z. B. Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium) ausscheidet als normal. Bei starkem Flüssigkeitsmangel (Dehydratation) fühlen wir uns müde, leiden unter Kopf-, Nacken- und/oder Rückenschmerzen, da sich durch den Wassermangel Gefäße verengen und die Zellen des Körpers nicht mehr richtig arbeiten können. In unserem Artikel zum Thema „Wasser“ erwarten dich weitere wichtige Facts dazu.
- Schlafprobleme: Alkohol hat negative Auswirkungen auf den Schlafrhythmus. Auch wenn wir nach einer alkoholreichen Nacht viel und lange schlafen, besteht die Gefahr, dass wir es „schlecht“ tun. Am Folgetag sind wir müde und schlapp.
Und weil es damit nicht genug ist, tun meist die sogenannten Fuselöle ihr Übriges. Verschiedene Studien fanden Hinweise für einen Zusammenhang von Fuselölen (höhere Alkohole, z. B. Methanol) und den unschönen Katererscheinungen. Fuselöle dienen als Aroma- sowie Geschmacksträger und stecken neben Ethanol (Trinkalkohol) unterschiedlich stark ausgeprägt in alkoholischen Getränken, vornehmlich in billigen Weinen, Obstspirituosen und Weizenbier. Andere Studien sprechen sich gegen diesen Zusammenhang aus, entscheidend sei stets die Menge des zu sich genommenen Ethanols.
Warum es Kater heißt?
Der Begriff „Kater“ als Bezeichnung für unschöne Folgen des erhöhten Alkoholkonsums geht wohl auf die Leipziger Studentensprache Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Man vermutet einen Zusammenhang mit dem Wort „Katarrh“, das seinerzeit so viel wie Schnupfen oder Unwohlsein bedeutete und sich von den jungen Leuten in sächsischer Mundart ausgesprochen eher nach „Kater“ angehört haben soll. Eine weitere Interpretation geht von einer Abwandlung des Wortes „Katzenjammer“ aus, das bereits damals als Bezeichnung für das Leiden am Tag nach dem Rausch verwendet wurde.
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Wer besonders gut vorbeugen möchte, sollte noch in der Nacht, vor dem zu Bett gehen, ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Als Orientierung gilt: Mindestens so viel Wasser trinken, wie vorher aus alkoholischen Getränken getrunken wurde. Darüber hinaus kann eine Magnesium-Tablette vor dem Schlafen helfen, die Leiden am Folgetag in Grenzen zu halten. Magnesium trägt zu einer normalen Muskelfunktion, einem normalen Elektrolythaushalt sowie der Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.
Für alle anderen Katerkinder, die nach einer feuchtfröhlichen Party ein niemals endendes schwarzes Loch im Magen haben, kommen hier vier leckere Gerichte, die sich gut für ein herzhaftes Katerfrühstück eignen und deine leeren Nährstoffspeicher wieder auffüllen.
Hering als Salat mit Roter Bete
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400 g Rote Bete (frisch oder aus dem Vakuumpack)
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Salz
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4 Matjesfilets (je ca. 125 g), wahlweise aufgerollte Rollmöpse
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100 g Joghurt
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100 g Schmand
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2 EL Zitronensaft
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Frisch gemahlener Pfeffer
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Cayennepfeffer
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1 Prise Zucker
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4 Stiele Dill
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100 g Lauchzwiebel
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150 g Staudensellerie
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1 Apfel
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1 EL Rotweinessig
- Rote Bete putzen und Blattstiele abschneiden. 30–40 Minuten in Salzwasser knapp garkochen. Alternativ kannst du die bereits gegarte rote Beten aus dem Vakuumpack verwenden, damit sparst du dir diesen Schritt.
- Matjesfilets mit kaltem Wasser abspülen, mit Küchenpapier trockentupfen und kleinschneiden.
- Für das Dressing: Joghurt, Schmand, Zitronensaft (1 EL), Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und Zucker in eine kleine Schüssel geben und verrühren.
- Dill abspülen, trockenschütteln und zupfen. Ästchen grob hacken und die Hälfte davon unter das Joghurtdressing mischen.
- Lauchzwiebeln und Staudensellerie putzen, waschen und in feine Scheiben schneiden.
- Apfel waschen, vierteln, entkernen und in mundgerechte Stücke schneiden.
- Apfel-, Lauchzwiebel- und Selleriestücken mit dem restlichen Dill in einer flachen Schale mit dem Zitronensaft (1 EL) mischen.
- Rote Bete abgießen und abkühlen lassen. Dann schälen, in mundgerechte Stückchen schneiden. Mit Rotweinessig, Salz und Pfeffer mischen und etwa zehn Minuten ziehen lassen. Dann mit Matjes, Obst und Gemüse in einer Salatschüssel vermengen und das Joghurt-Dressing unterrühren.
Tipp für besonders Hungrige, die aus ihrem Katerfrühstück ein ausgiebiges Katermittagessen zaubern möchten: Serviere dazu kleingeschnittene Gewürzgurken zum Darüberstreuen, gekochte Eier und Salzkartoffeln.
Kleine Snacks, große Fitmacher: Katerfrühstücksmuffins aus Eiern und Gemüse
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6 Eier
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Ein Schuss Milch
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Salz und Pfeffer
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100 g Kirschtomaten
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1 Handvoll Spinat (frisch)
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Nach Belieben Champignons oder anderes Gemüse
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1 Zwiebel
- Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und Muffinblech einfetten (oder mit Silikonförmchen auslegen).
- Eier, Milch und eine Prise Pfeffer in einer großen Schüssel verrühren.
- Tomaten Spinat, Zwiebel und Champignons (oder anderes Gemüse) kleinschneiden und mit der Eier-Milch-Mischung verrühren.
- Alles zusammen gleichmäßig auf die Muffinförmchen verteilen und etwa 20 Minuten lang ausbacken. Danach abkühlen lassen und vorsichtig mit einem Buttermesser herauslösen.
Unser Tipp: Serviere deine Eiermuffins zu einer Avocado in Scheiben, Feta- oder Hüttenkäse.
Knackig und ballaststoffreich: Oatmeal mit Beeren aus dem Ofen
- 1 Banane
- 240 g Haferflocken (zart)
- 1 TL Vanille
- 1 TL Zimt
- 1 TL Backpulver
- 1 Handvoll Walnüsse (zerkleinert)
- 1 Handvoll Himbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
- 2 EL Honig
- 480 ml Milch
- 1 Ei
- Ofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Eine Auflaufform mit Olivenöl bepinseln.
- Banane in Scheiben schneiden und kurz zur Seite stellen.
- Haferflocken, Vanille, Zimt, Backpulver, die Hälfte der und der Walnüsse sowie den Honig in eine Schale geben und vermengen.
- Milch und Ei in eine weitere Schale geben und miteinander verrühren.
- Haferflocken-Mix in die Auflaufform geben und andrücken.
- Gleichmäßig mit der Milch-Ei-Mischung übergießen.
- Bananenscheiben zusammen mit den übrigen Himbeeren und Walnüssen darauf verteilen und für etwa 35 Minuten backen.
Kater vorbeugen
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Nicht auf leeren Magen Alkohol trinken und vorher z. B. ballaststoffreiches Gemüse mit Kartoffeln, Reis oder Nudeln essen. Zu fettiges Essen belastet den Magen zusätzlich. Was eine ballaststoffreiche Ernährung außerdem bewirkt, liest du in unserem dazugehörigen Artikel.
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Während des Alkoholkonsums Wasser oder Apfelsaftschorle trinken.
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Nicht zu schnell und zu viel trinken. Der Körper braucht Zeit, um den Alkohol abzubauen.
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Vor dem Schlafengehen ein großes Glas Wasser mit einer aufgelösten Magnesiumtablette trinken. So gleichst du den Mineralstoffverlust aus.
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Sollten es die Temperaturen zulassen: bei offenem Fenster schlafen. Die frische Luft tut gut!
Katerfrühstück – das Fazit:
Das ultimative Rezept gegen den Kater hat die Wissenschaft bislang nicht ausmachen können. Wer trinkt, muss den Folgetag schlichtweg durchstehen und warten, bis der Körper den Alkohol abgebaut hat – mit all seinen unschönen Nebenwirkungen. ABER: Ein Katerfrühstück kann den Katzenjammer ein ganzes Stück erträglicher machen!