Leichte Vollkost – Zum Wohle der Verdauungsorgane
Unverträglichkeiten auf einzelne Lebensmittel können sowohl bei Gesunden als auch bei Personen mit Erkrankungen der Verdauungsorgane auftreten. Dann ist die leichte Vollkost angesagt. Sie unterscheidet sich von der normalen Vollkost durch das Weglassen von Lebensmitteln oder Speisen, die häufig Unverträglichkeiten auslösen. Und sie zeichnet sich durch eine schonende Zubereitung aus.
Der feine Unterschied zur normalen Vollkost
Früher wurden so genannte Schonkostformen verordnet wie die Magen- oder die Leberschonkost. Inzwischen hat sich bei der Mehrzahl der Magen- und Darmerkrankungen die leichte Vollkost bewährt. Die leichte Vollkost ist eine Kostform, mit der sich kein direkter therapeutischer Effekt erzielen lässt. Sie trägt aber zur Entlastung einzelner Verdauungsorgane oder des gesamten Stoffwechsels bei. Bei der leichten Vollkost handelt es sich um eine vollwertige Kost, die den Körper mit allen notwendigen Stoffen in ausreichendem Maße versorgt. Sie basiert auf den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Im Unterschied zur normalen Vollkost werden lediglich Lebensmittel vom Speiseplan gestrichen, die oft Unverträglichkeiten auslösen.
Regeln und Verbote
Bei der leichten Vollkost gibt es keine Ernährungsvorschriften oder starre Regeln. Bitte beachten Sie: Unverträglichkeiten können individuell sehr unterschiedlich sein. Eine einheitliche Empfehlung ist deshalb nicht möglich. Entscheidend ist immer Ihre persönliche Erfahrung. Generell gilt: Erlaubt ist, was vertragen wird. Allerdings wird empfohlen, Lebensmittel oder Speisen zu meiden, die bei mehr als 5 % der Bevölkerung Unverträglichkeiten auslösen. Nach einer Befragung von knapp 2.000 Krankenhauspatienten zählen die Lebensmittel in der Tabelle dazu.
Unverträglichkeit | Häufigkeit in % | Unverträglichkeit | Häufigkeit in % |
Hülsenfrüchte | 30,1 | Mayonnaise | 11,8 |
Gurkensalat | 28,6 | Kartoffelsalat | 11,4 |
Frittierte Speisen | 22,4 | Geräuchertes | 10,7 |
Weißkohl | 20,2 | Eisbein | 9,0 |
Kohlensäurehaltige Getränke | 20,1 | Zu stark gewürzte Speisen | 7,7 |
Grünkohl | 18,1 | Zu heiße und zu kalte Speisen | 7,6 |
Fette Speisen | 17,2 | Süßigkeiten | 7,6 |
Paprikagemüse | 16,8 | Wein | 7,6 |
Sauerkraut | 15,8 | Rohes Stein- und Kernobst | 7,3 |
Rotkraut | 15,8 | Nüsse | 7,1 |
Süße und fette Backwaren | 15,8 | Sahne | 6,8 |
Zwiebeln | 15,8 | Paniertes Gebratenes | 6,8 |
Wirsing | 15,6 | Pilze | 6,1 |
Pommes frites | 15,3 | Rotwein | 6,1 |
Hartgekochte Eier | 14,7 | Lauch | 5,9 |
Frisches Brot | 13,6 | Spirituosen | 5,8 |
Bohnenkaffee | 12,5 | Birnen | 5,6 |
Kohlsalat | 12,1 | Vollkornbrot | 4,8 |
(Quelle: Rationalisierungsschema 2004)
Wann wird die leichte Vollkost empfohlen?
Nicht immer führt die leichte Vollkost zum Behandlungserfolg. Manchmal hilft nur eine spezifische Diät weiter. Sie kann auch bei Erkrankungen der Verdauungsorgane der richtige Weg sein. Bei folgenden Krankheiten wird diese Ernährungsform empfohlen:
- unspezifische Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Speisen, Lebensmitteln und Getränken
- chronisch-entzündliche Darmerkrankungen während der nicht-akuten Phase
- unkomplizierte Erkrankungen von Leber und Galle